Schickedanz, L. (2018). Die mentale Infrastruktur offener Räume. Eine Fallstudie in Innsbruck, Österreich.
In der Fallstudie „Die mentale Infrastruktur offener Räume“ steht das Individuum im Vordergrund – als das Subjekt, das durch seine Persönlichkeit Einfluss auf eine zukunftsorientierte (Stadt-)Entwicklung nimmt. Das zivilgesellschaftliche Engagement von Schlüsselfiguren offener Räume Die Bäckerei – Kulturbackstube e.V., Spielraum für Alle e.V., Brache e.V., Vogelweide e.V. und DeCentral e.V. in Innsbruck (AUT) wird in diesem Zusammenhang als forschungsrelevante Reaktion verstanden: das heißt, dass diese als Personen mit ihrem Handeln, ihrem Erleben und die damit einhergehenden Auswirkungen auf den Erfolg der jeweiligen Initiative im Fokus der Untersuchung stehen und nicht die Institutionen oder organisationale Einheit. Die mentale Infrastruktur stellt das entsprechende Konstrukt dar, um ihre persönlichkeitspsychologischen Aspekte der Identität, Motive, Kompetenzüberzeugungen und Coping-Tendenzen differenziert abbilden zu können. Die Primärdaten basieren auf halbstrukturierten Leitfadeninterviews, die im Juni 2018 stattfanden und mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (1997) ausgewertet wurden. Die Ergebnisse stellen die wahrgenommenen Ursachen für das Engagement, damit einhergehende Belastungen sowie praxiserprobte Bewältigungsstrategien vor. Insgesamt wird der persönlichkeitspsychologische Ansatz der vorliegenden Fallstudie dem aktuellen Forschungsstand zu Graswurzel Innovation als theorieprüfend bzw. -ergänzend zugeordnet. Darüber hinaus werden auf der Grundlage der Ergebnisse theoretische wie auch praktische Maßnahmen reflektiert, wie soziale Innovation und gesellschaftliche Transformation in Innsbruck (AUT) besser gelingen kann. Durch zusätzliche Studien könnte ein Beitrag zu verallgemeinerbaren Erkenntnissen geleistet werden, die relevante Informationen für überregionale EntscheidungsträgerInnen in der Politik und/ oder Wirtschaft in sich tragen.