Längle, A. (1991). Was sucht der Mensch, wenn er Sinn sucht? Daseinsanalyse 8/3. S. 174-183
Zusammengefasst von Anna Engelhardt:
Jeder Mensch bestimmt den Sinn seines Lebens selbst. Sinnsuche und -empfindung ist also etwas Subjektives, etwas, was jeden Menschen unterscheidet.
Mit der Sinnfrage beschäftigen sich verschiedene Forschungszweige, wie beispielsweise die Psychologie, aber auch in der Religion spielt diese Frage eine Rolle.
Sind wir Menschen ständig auf der Suche nach Sinn oder nur in bestimmten Lebenslagen? Überlegungen von Längle in seinem Artikel beziehen sich darauf, dass sich besonders in Zeiten des Verlusts (Verlust von etwas Wertvollen, wie beispielsweise bei Krankheit) die Sinnfrage besonders aufdrängt. Auch Orientierungs- und Beziehungslosigkeit in gewissen Lebensphasen drängen Menschen verstärkt dazu, sich mit dem Thema Sinn auseinander zu setzen. Das Gefühl von Leere und Sinnlosigkeit wird in unserer Kultur häufig durch übersteigertes Konsumverhalten (sei es Konsum von materiellen Sachen, Drogen oder Alkohol) zu kompensieren versucht. Hingegen sagt Frankl (1982a), dass der Mensch nicht nur in bestimmten Lebenssituationen nach Sinn sucht, sondern ständig darum bemüht ist, Sinn im Leben zu finden. Jeder Mensch sei fundamental auf Sinn hin ausgerichtet und strebt sein ganzes Leben lang danach.
Aber warum? Warum streben wir nicht einfach nur nach Vergnügen und Lust?
Wir Menschen erleben, dass unser Handeln nicht gleichgültig ist, sondern dass unser Verhalten zu Reaktionen und Wirkungen führt. Deshalb ist es den Menschen nicht gleichgültig, was sie tun bzw. unterlassen. Die Frage nach dem Sinn unserer Handlungen drängt sich uns immer wieder auf. Die Sinnfrage ist eine Grundfrage und es geht dabei auch darum, herauszufinden warum man selbst in der Welt ist. Auf diese Frage suchen Menschen unter anderem auch in der Religion eine Antwort.
Haben Sie schon eine Antwort darauf für sich gefunden?