Gapp, S.(2007). Lebensbedeutungen im interkulturellen Vergleich- eine Gegenüberstellung von Sinnquellen in der peruanischen und deutschen Kultur. (Unveröffentlichte Diplomarbeit, Universität Innsbruck)
Diese Diplomarbeit behandelt das Thema Lebenssinn im interkulturellen Vergleich. Die Erhebung wurde mit Hilfe des Fragebogen zu Lebensbedeutung und Lebenssinn (LeBe, Schnell & Becker, 2007) durchgeführt, der zu diesem Zweck ins Spanische übersetzt (und rückübersetzt) wurde. Der LeBe dient dazu, die Quellen, aus denen Menschen ihren individuellen Sinn beziehen, dimensional zu erfassen. (Für jede Lebensbedeutung wird die persönliche Ausprägung ermittelt.)
116 Probanden, welche in Peru leben, wurden gebeten, den Fragebogen auszufüllen. Für einige Vergleiche wurden die Daten einer in Deutschland mit dem LeBe erhobenen Eichstichprobe, welche 603 Personen umfasst, herangezogen.
Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass die in Deutschland erhobenen Lebensbedeutungen auch in Peru als Sinnquellen gelten, allerdings mit einer unterschiedlichen Gewichtung. So ist die Verwirklichung von expliziter Religiosität viel wichtiger (und stärker ausgeprägt) in Peru als in Deutschland. Am engsten ist Sinnerfüllung bei PeruanerInnen mit den Lebensbedeutungen Gemeinschaft, Harmonie und Generativität verknüpft.
Außerdem zeigt sich, dass bei den befragten PeruanerInnen z.B. Individualismus, Spaß, Leistung und Tradition eng miteinander zusammengehören (wer eines davon verwirklicht, hat auch hohe Ausprägungen in den anderen). In Deutschland jedoch sind diese Bereiche streng voneinander getrennt: Wer Individualismus sehr wichtig findet, hat üblicherweise niedrige Werte in Tradition. Wer Lebenssinn aus Leistung zieht, legt normalerweise wenig Wert auf Spaß als Lebensinhalt.
(Hier können Sie eine Zusammenfassung zentraler Ergebnisse dieser Studie auf einem Poster sehen, das auf dem ICP in Berlin 2008 präsentiert wurde.)