Auhagen, A.E. (2000). On the psychology of meaning of life. Swiss Journal of Psychology, 59/1, S. 34-48.
Hat mein Leben einen Sinn? Erlebe ich mein Handeln als sinnvoll? – Dies sind Fragen, die sich sicherlich jeder in seinem Leben mindest einmal stellt. Aber auch in der Wissenschaft der Psychologie, sowie vielen weiteren Wissenschaften wird über das Thema Sinn nachgedacht und berühmte Psychologen leisten wichtige Beiträge zur „Sinnforschung„.
Ann Elisabeth Auhagen schreibt in ihrem Übersichtartikel, dass beispielsweise der Psychologe Victor Frankl, welcher das KZ überlebte, sagte, dass jeder Mensch Sinn im Leben braucht, um daraus Kraft und Energie zu schöpfen, um zu überleben. Diese Art Sinn muss jeder Mensch für sich selber finden und dies kann nicht erzwungen werden. Weitere wichtige Namen, welche sich der wissenschaftlichen Erforschung des Sinns zuwendeten, sind Maslow, Baumann, Antonovsky, Wong und Reker.
Man hat nachweisen können, dass es möglich ist, Lebenssinn durch Fragebogenstudien oder Interviews zu erheben. In Interviews wurden die sozialen Beziehungen zu anderen Menschen am häufigsten als sinnstiftendes Element genannt.
In wissenschaftlichen Untersuchungen fand man heraus, dass erlebtes Sinnlosigkeitsgefühl zu Depression, Stress, Lethargie, psychosomatischen Symptomen etc. führen kann. Besonders Menschen in kritischen Lebenssituationen, wie beispielsweise in einer Trauersituation, scheinen anfällig für Sinnlosigkeits- und Hilflosigkeitsgefühle.
Weiters wurde auch der Zusammenhang zwischen Religion und Lebenssinn erforscht und man fand heraus, dass Menschen, die an Gott glauben, größere persönliche Lebensbedeutung für sich sehen.
Obwohl es empirische (= auf methodischem Weg gewonnene) Befunde und verschiedene Theorien dazu gibt, was als Lebenssinn angesehen werden kann und welche Sinnquellen dorthin führen, hat schlussendlich doch jeder Mensch eine ganz persönliche Auffassung darüber, wodurch er bzw. sie Sinn im Leben erfährt.
Und was ist in ihrem Leben sinnstiftend?