Güfel, B. (2010). Lebensbedeutungen bei Zwillingen. (Universität Innsbruck: Unveröffentlichte Diplomarbeit)
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob mittels des Fragebogens zu Lebensbedeutungen und Lebenssinn (Schnell & Becker, 2007) Unterschiede zwischen Zwillingen hinsichtlich der untersuchten Sinnskalen festgestellt werden können. Die Methode der Zwillingsforschung unternimmt den Versuch, durch die Gegenüberstellung von monozygotischen (eineiigen) und dizygotischen (zweieiigen) Zwillingen mögliche genetische Einflüsse aufzudecken.
Daten von 248 Zwillingen sind in die Untersuchung eingegangen: 60 monozygotische Pärchen, 64 dizygotische Pärchen.
Zusammenfassend haben die Ergebnisse teilweise recht unterschiedliche Zusammenhänge hervorgebracht. So spielen erbliche Einflüsse für manche Lebensbedeutungen eine erstaunlich geringe Rolle. Die Verwirklichung von expliziter Religiosität und Spiritualität z.B. haben weniger mit einer genetischen Veranlagung zu tun, als dass sie vielmehr durch die Umwelt geprägt zu sein scheinen. Aber auch das Erleben von Sinnerfüllung oder einer Sinnkrise scheinen mehr durch die Umwelt beeinflusst zu sein, als durch die Gene. In diesen Skalen konnten aufgrund der Zusammenhänge zwischen den Zwillingen keine genetischen Einflüsse festgemacht werden. Starke genetische Einflüsse hingegen weisen die Lebensbedeutungen Gesundheit, Fürsorge, Harmonie und Kreativität auf. Mit einem jeweiligen genetischen Varianzanteil von ca. 50% kann man hier von einer starken vererbten Prädisposition sprechen.