Viktor Frankl Zentrum Wien

Johanna Schechner: Initiatorin, Gründerin und Vorstand des VIKTOR FRANKL ZENTRUM

Johanna Schechner: Initiatorin, Gründerin und Vorstand des VIKTOR FRANKL ZENTRUM

Das VIKTOR FRANKL ZENTRUM WIEN wurde 2004 von den Initiatorinnen Frau Johanna Schechner und Frau Heidemarie Zürner ins Leben gerufen. Eindrucksvoll berichten die beiden im folgenden Interview von der Entstehung des Zentrums, von „Wundern“, die sie bei der Umsetzung begleiteten, ihren Zielen und wie sich die Arbeit auf sie persönlich auswirkt.

Wie ist die Idee für das VIKTOR FRANKL ZENTRUM WIEN entstanden? Waren Sie zu Beginn mit Hindernissen bei der Umsetzung konfrontiert?

Die Idee zur Gründung entstand einerseits aus der persönlichen Begeisterung für die Sinn-Lehre Viktor Frankls und deren präventiven Einfluss für gelingendes Leben und andererseits aus der Tatsache, dass am 26. März 2005 der 100. Geburtstag Frankls als „Sinnappell“ vor der Türe stand.

Uns LogotherapeutInnen war klar, dass jetzt die Gunst der Stunde war. Wir beriefen spontan im Herbst 2004 eine Sitzung im privaten Rahmen ein, um mit der Familie Frankl-Vesely, dem Ehepaar Dr. Elisabeth und Gerhard Lukas und Herrn Dr. Alexander Batthyany eine mögliche Ausstellung für die interessierte Öffentlichkeit zu planen und zu besprechen.

In fieberhaftem Eifer wurden von engagierten, ehrenamtlichen „Begeisterten“ in relativ kurzer Zeit (Oktober 2004 bis März 2005) Ausstellungstafeln entwickelt, die Leben, Werk und Lehre praxisorientiert veranschaulichen sollten. Gleichzeitig wurden das Zentrumsprofil, ein Logo, ein Ausstellungskatalog sowie die Vereinsgründung und deren Intention umgesetzt.

„Der Zufall ist der Ort, an dem das Wunder nisten kann…“, formuliert Frankl, und sein 100. Geburtstag wurde von einigen „Wundern“ flankiert:

Der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Prisma unterstützte unser Vorhaben durch die Bereitstellung des historischen Hörsaals für unsere Ausstellung, in dem Frankl 25 Jahre gelehrt hatte. Zusätzlich überraschte er uns mit der Ausrichtung eines Galaabends zur Eröffnung.

„Zufällig“ wurde die Wohnung unmittelbar neben der von Viktor Frankl und seiner Frau Eleonore Frankl frei – ein mögliches Domizil für den jungen, gemeinnützigen Verein. Wir sprachen den damaligen UNIQA Vorstand, Herrn Dr. Brandstetter, an, um unser Vorhaben zu unterbreiten. Als wir die Persönlichkeit Viktor Frankls näher vorstellen wollten, meinte Herr Dr. Brandstetter nur: „Mir brauchen Sie über Frankl nichts zu erzählen, ich habe ihn selbst noch im historischen Hörsaal erlebt!“ Einige Wochen später erhielten wir die Zusage, dass die Wohnung zunächst für ein Jahr mietfrei dem Zentrum zur Verfügung stehe.

Es fanden sich in der noch sehr schwierigen Anfangsphase Sponsoren – das hatte sicher mit der Persönlichkeit des Jubilars zu tun – denn das Spektrum der „Urhelfer“ ist weit: Die Stadt Wien, der 9. Bezirk, das Transportunternehmen LKW WALTER, die Raiffeisen Zentralbank und als Kooperationspartner das ÖSTERREICHISCHE ROTE KREUZ. Ohne diese unerwartete, großzügige Hilfe könnte auch das engagierteste Team nicht auskommen.

Viktor Frankl Zentrum

Viktor Frankl Zentrum Wien

Welche Ziele werden mit dem Zentrum verfolgt?

Viktor Frankls berühmtestes Buch „…trotzdem Ja zum Leben sagen“ vermittelt, dass der Mensch in der Lage ist, unter allen Lebensbedingungen Sinn zu finden.

Das VIKTOR FRANKL ZENTRUM WIEN möchte diese Erkenntnis in die heutigen Aufgaben der Gesellschaft umsetzen. In Vorträgen, Seminaren, Diskussionsveranstaltungen soll dieser Ansatz in den verschiedenen Fachbereichen wie Medizin, Pädagogik, Wirtschaft, Therapie, Philosophie, etc. angeboten werden, um neue Perspektiven und Antworten auf die aktuellen Lebensfragen zu finden.

Um insbesondere Jugendliche an die Inhalte heranzuführen und ihnen eine Plattform für existenzielle Fragen und Antworten zu ermöglichen, wurde der SchülerInnenworkshopLebe(n) voll Sinn!“ ins Leben gerufen.

Ziele des Workshops sind, den Jugendlichen einen biographischen und inhaltlich leicht verständlichen Zugang zum Lebenswerk Viktor E. Frankls zu vermitteln, und ihnen auf dieser Grundlage das konkrete und unmittelbar anwendbare Werkzeug mitzugeben, um zu einer erfüllten Lebensgestaltung zu finden.

Immer wieder sind wir nach einem Workshop mit der Frage der beeindruckten TeilnehmerInnen konfrontiert: „Warum haben wir davon nicht schon viel früher gehört.“ Mittlerweile sind rund 10.000 SchülerInnen aus ganz Österreich, der Schweiz und aus Deutschland im Zentrum zu Gast gewesen.

Wie hat sich Ihre Tätigkeit auf Sie persönlich ausgewirkt?

Nachdem meine Schwester, Frau Heidemarie Zürner, und ich von der ersten Idee an, jede Aktivität und Entwicklung im Zentrum durchgetragen haben, beantworten wir diese Frage auch gemeinsam: Es überwiegt trotz anfallsartiger Strapazen die Freude Menschen, die sich mit Sinn- und Existenzfragen auseinandersetzen wollen, eine entsprechende Plattform bieten zu können. Das größte Geschenk ist dabei das VIKTOR FRANKL ZENTRUM WIEN Team, das mit unglaublichem Einsatz, Humor, Kreativität und Elan alle notwendigen Herausforderungen  gemeinsam meistert! Unsere Feierstunden und geselliges Beisammensein nach getaner Arbeit sind nicht mehr wegzudenken!

Für Interessierte sei an dieser Stelle auf die Homepage des VIKTOR FRANKL ZENTRUM WIEN zu verweisen, in der weitere Informationen und Veranstaltungen rund um Sinn- und Existenzfragen zu finden sind.

Informationen zum aktuellen Veranstaltungsprogramm:


VIKTOR FRANKL ZENTRUM WIEN
Mariannengasse 1/15
1090 Wien

Tel.: 0699 1096 1068
mail: office@franklzentrum.org
Internet: franklzentrum.org

Bericht von Melanie Oberleitner

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